Einem Schützen mitteilen zu müssen: „In diesem Jahr findet kein Schützenfest statt“ löst bei allen die sich ihren Jahresablauf nur in den zwei Hälften vor und nach Pfingsten denken, eine Maximalenttäuschung aus. Das betrifft dann nicht nur die unmittelbar Betroffenen in den Königs- und Ministerzügen, die sich seit dem erfolgreichen Vogelschuss auf dieses Fest gefreut und vorbereitet haben; es trifft die Engagierten in den Vorständen und im Pfingstausschuss. Es trifft die im Hintergrund Aktiven, die sich um die zahlreichen Themen und Aufgaben das ganze Jahr über kümmern, damit alles seinen geordneten und vertrauten Ablauf nehmen kann. Und es trifft die große Gemeinschaft der Schützenbrüder in unseren beiden Bruderschaften.
Auch uns bei der Kinder-Direkthilfe Korschenbroich hat es in unseren Planungen und Vorbereitungen jäh getroffen. Für „Unges Pengste 2020“ hatten wir den Bischof von Bolgatanga und zwei seiner Mitarbeiter eingeladen. Sie sollten als Gäste die kaum erklärbare Wirklichkeit unseres Schützen- und Heimatfestes hautnah miterleben und hatten sich schon so auf dieses Event gefreut. Die Flüge waren gebucht und die grobe Ablaufplanung für die Woche mit unseren Freunden hatte schon recht konkrete Formen angenommen.
Alles vergebens nach dem Ausbruch der Pandemie.
Dann haben kreative Menschen im Vorstand der Bruderschaften doch eine großartige Aktion aus dem Hut gezaubert. Vorfreude und Freude sind sicherlich kaum zu kompensieren, aber man hatte die Möglichkeit hin und wieder eine Vorstellung von der vermissten Realität symbolisch herbeizuführen: Das „Virtuelle Schützenfest“ wurde ausgerufen. d.h. man konnte am Bildschirm ein Bier oder eine Currywurst bestellen, oder einige weitere „Trostartikel“ erwerben. Statt Bier oder Currywurst gab es allerdings nur eine Lastschrift aufs eigene Konto. Das Ganze führte zu einem großartigen Ergebnis zugunsten der Kinder-Direkthilfe Korschenbroich.