Von den Anfängen
Gemeinsam feiern – gemeinsam helfen
Entstehungsgeschichte und Entwicklung unseres Vereins
Anfang der 80er Jahre wurden in unseren beiden Korschenbroicher Bruderschaften – St. Sebastianus und St. Katharina – Stimmen laut, die unser traditionelles Schützenfest „Unges Pengste“ zu einem größeren sozialen Engagement nutzen wollten. Unser Wohlstand, der ganz besonders an den Festtagen unseres Heimatfestes nicht zu übersehen war, sollte auch den Ärmsten in unserer Welt zugutekommen.
Auf Vorschlag und unter der Federführung des Schützenzuges „Lange Lulatsche“ veranstalteten daher unsere Bruderschaften erstmalig 1984 eine über mehrere Wochen und auf das ganze Stadtgebiet ausgedehnte Tombola unter dem Motto: „Wir bauen ein Dorf in Indien“. Am Königsehrenabend unseres Schützenfestes „Unges Pengste“ endete die Tombola mit der öffentlichen Ziehung der Gewinne im Festzelt. Zur großen Freude wurden auf Anhieb alle 20.000 Lose verkauft. Die Preise stellten Korschenbroicher Firmen kostenlos zur Verfügung. Durch einen gleichzeitigen Spendenaufruf wurden nochmals Einnahmen in Höhe von 33.000 DM erzielt. So konnte unserer Partnerorganisation, der „Deutsche(n) Welthungerhilfe“ ein sensationelles Gesamtergebnis von 53.000 DM zur Verfügung gestellt werden. Mit dieser Resonanz hatte wohl niemand gerechnet! Die Idee, unserem Heimatfest „Unges Pengste“ eine zusätzliche soziale Bedeutung zu geben, war geboren. Unsere Pfingstaktionen – bestehend aus Tombola und Spendenaufruf – wurden nun zu einem festen Bestandteil unseres Schützenfestes mit jährlich wachsender Zustimmung durch unsere Bruderschaften, durch unsere Mitbürger in Korschenbroich und durch viele Wohltäter, weit über unsere Stadtgrenze hinaus.
Im folgenden Jahr wurde mit ebenso großem Erfolg ein Brunnenbauprojekt der „Karl-Heinz-Böhm Stiftung“in Äthiopien unterstützt.
Es folgten 11 Jahre Zusammenarbeit mit der „Ceylon Direkthilfe“, die in Sri Lanka verschiedene Hilfsprogramme initiiert hat. So wurden u. a. ein Hausbauprogramm für arme, kinderreiche Familien gefördert, ein Behindertenzentrum mit aufgebaut sowie die Anschaffung von Hilfsmitteln für die Behinderten finanziert.
Nach insgesamt 13 jähriger Zusammenarbeit mit den drei obigen Hilfsorganisationen entstand 1996 der Wunsch, die Jahr für Jahr steigenden Einnahmen direkt an die von uns ausgesuchten Hilfsprojekte weiterleiten zu können. Außerdem sollte unbedingt sichergestellt werden, dass auch jede gespendete DM wirklich ohne Abzug von Verwaltungskosten, Aufwandsentschädigungen u.a. unserem Projektpartner zur Verfügung gestellt wird. Aus diesem Grund wurde Anfang 1997 von Mitgliedern des Schützenzuges „Lange Lulatsche“ die Kinder-Direkthilfe Korschenbroich e.V. gegründet.
Auf der Suche nach einem neuen Partner begegneten wir dem Mönchengladbacher Pfarrer Josef Neuenhofer, dem „Vater“ der Straßenkinder von La Paz/Bolivien und Seelsorger einer Gemeinde mit 40.000 Menschen. Als er uns bei seinem Deutschlandbesuch über sein Engagement in der Millionenmetropole La Paz und über seine finanziellen Probleme berichtete, war bald klar, dass er der richtige Projektpartner für uns war. „Der Himmel hat mein Beten erhört“, so war spontan aus seinem Mund zu hören, als er von unserer finanziellen Unterstützung für seine aufopferungsvolle Arbeit erfuhr. Pfarrer Neuenhofer: „Die Sorge für viele tausend Kinder, die bindungslos und ohne Liebe und Vertrauen auf der Straße aufwachsen, ist zu meiner Lebensaufgabe geworden. Diese Arbeit macht mich glücklich und lässt mich täglich erleben, dass es in unserer oft so schmutzigen Welt nichts Sinnvolleres gibt, als Liebe, Vertrauen und auch jede materielle Hilfe in die Zukunft von Kindern zu investieren“. Es war der Beginn einer überaus erfolgreichen und vertrauensvollen Partnerschaft, die in über 18 Jahren zusammen mit weiteren Unterstützern aus Süddeutschland ein großartiges Sozialwerk in La Paz entstehen ließ. Ausführlichere Informationen dazu finden Sie unter „Pfarrer Neuenhofer und die Stiftung Arco Iris“
Im Jahre 2014 hat sich die Kinder-Direkthilfe Korschenbroich entschieden, einen neuen Abschnitt in der Vereinsgeschichte zu beginnen. Der unermüdliche Motor und Initiator der gesamten bisherigen Entwicklung, Jürgen Hüsges, trat von seinem Amt als Vorsitzender zurück und gab seine Verantwortung an seinen Stellvertreter Karl-Heinz Göris weiter. Zusammen mit dem neu gebildeten Vorstand und mit der ungeteilten Unterstützung durch die Korschenbroicher Schützenbruderschaften hat er sich zur Aufgabe gemacht, die Kinder-Direkthilfe Korschenbroich durch Einbindung jüngerer Freunde zukunftsfähig zu machen.
Als neues Projekt wurde ab Pfingsten 2015 in Zusammenarbeit mit dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ in Aachen das „Centre for Child Development“ in Bolgatanga (Ghana) ausgewählt. „Kinder-Hoffnung-Bolgatanga“ ist die neue Überschrift, die in den nächsten Jahren Aufhänger und Markenzeichen unseres Engagements für vernachlässigte und chancenlose Kinder und Jugendliche sein wird.
Wir hoffen auch für dieses neue Projekt auf die Treue und Unterstützung der vielen Wohltäter/-innen, die durch Mitgefühl und Großzügigkeit das Engagement der Kinder-Direkthilfe Korschenbroich e.V. so erfolgreich gemacht haben.
Vielen Dank und ein herzliches Vergelt’s Gott Ihnen allen