Die Umwelt von Bolgatanga
Zur Ausgangslage – die Umwelt des Projektes in Kurzfassung
Ghana war bis vor einigen Jahren politisches und wirtschaftliches Vorzeigeland Westafrikas. Die gesamtwirtschaftliche Situation des Landes wurde aber schon immer durch ein sehr starkes Süd-Nord-Gefälle geprägt. Das hat zur Folge, dass viele Menschen auf der Suche nach Arbeit in den Süden immigrieren. Vor Allem Kinder sind Teil und Betroffene dieser Migrationsbewegung, viele fliehen vor der Armut im Elternhaus oder vor häuslicher Gewalt. Die Armut in den Familien führt oft dazu, dass Eltern sich verleiten lassen, ihre Kinder zu verkaufen – meist mit einem Versprechen auf eine gute Versorgung und Ausbildung des Kindes. Tatsächlich ist damit dann deren Schicksal als Arbeitssklaven besiegelt, sei es auf Plantagen, in Hotels oder bei reichen Familien. Nicht selten ist der unmittelbare Missbrauch ihrer jungen Leben in all seinen grausamen Formen. Die kriminellen Organisationen arbeiten grenzübergreifend zu den Nachbarländern Burkina Faso und Togo und sind nur schwer zu bekämpfen
Die Diözese Bolgatanga als Träger des Zentrums
Die katholische Diözese Bolgatanga-Navrongo liegt genau in diesem Grenzbereich zu den beiden Nachbarländern. Die rd. 2 Mio. Menschen in ihrem Einzugsgebiet verteilen sich auf einer Fläche von 31 000 qkm, nicht ganz die Größe von Nordrhein-Westfalens. Neben wenigen kleinen Städtchen verteilt sich die Bevölkerung in dünner Besiedelung auf kleine z.T. entlegene Dörfer. Alles ist ländlich geprägt und die kleinbäuerliche und familiäre Landwirtschaft umfasst über 80 % des wirtschaftlichen Lebens und Schaffens. Klimatisch spürt man das Nahen der Sahelzone aus dem Norden, Niederschläge fallen als deutliche Folge klimatischer Änderungen spürbar weniger, als in früheren Jahren.