Das Kinderzentrum „Centre for Child Development“ (CCD) Bolgatanga
der katholischen Diözese Navrongo - Bolgatanga, GhanaDie zentrale Aufgabenstellung:
Prävention von Kinderhandel und Obdachlosigkeit und Maßnahmen zur Reintegration betroffener Straßenkinder und Jugendliche
Historie und Grundgedanken des CCD
Das CCD ist aus einer Vielzahl von Bestrebungen staatlicher sowie nichtstaatlicher Organisationen in Nord-Ghana hervorgegangen, um die immer größer werdende Armut insbesondere unter den Kindern und Jugendlichen in der Region zu mindern.
Im Jahr 1997 hat die katholische Diözese Navrongo in Bolgatanga ein Projekt mit dem Namen „The House of Restauration“ aufgelegt, das im Jahr 2008 in das „Centre for Child Development“ (CCD) umbenannt wurde. Zielsetzung dieser Institution ist es, benachteiligten Kindern und Jugendlichen Perspektiven und Unterstützung für eine nachhaltige und ganzheitliche Entwicklung zu geben. Sie sollen entsprechend der Soziallehre der katholischen Kirche ein menschenwürdiges Leben führen können. Hierzu gehört eine gesicherte soziale Umgebung im CCD, in der Ernährung und medizinische Versorgung gewährleistet sind und aus der die Teilhabe an Bildung und Ausbildung systematisch organisiert wird.
Nach dem Essen –ist draußen schon was los?
Die soziale Problemlage
Der in vielen Familien traditionelle Kinderreichtum verbindet sich häufig mit schlimmer Armut und Perspektivlosigkeit für die Kinder. Als verhängnisvolle Folge lassen sich Eltern oft verleiten, ihre Kinder an kriminelle „Vermittler“ zu verkaufen, die Ihnen Ausbildung und Sicherheit für die oft nicht mal 10-jährigen versprechen. Tatsächlich ist damit dann deren Schicksal als Arbeitssklaven besiegelt, sei es auf Plantagen, in Hotels oder bei reichen Familien. Nicht selten ist der unmittelbare Missbrauch ihrer jungen Leben in all seinen grausamen Formen. Die kriminellen Organisationen arbeiten grenzübergreifend zu den Nachbarländern und sind nur schwer zu bekämpfen. Die Sozialarbeiter des CCD versuchen durch präventive Arbeit das Schlimmste zu verhindern. Oft landen geflohene oder ausgesetzte Kinder aber auch wieder schutzlos auf der Straße, entwurzelt und häufig traumatisiert. Dann finden sie im CCD einen neuen Halt und die Chance, aus einer gesicherten sozialen Umgebung einen Weg in eine geordnete Zukunft zu beginnen.
Zwei Kinder – zwei hoffnungsvolle Blicke in die Welt
Die Vision
Die Mitarbeiter/-innen und Helfer/-innen des CCD leitet die Vision, jedem Kind und jedem Jugendlichen die Möglichkeit zu eröffnen, behütet und begleitet aufzuwachsen und die Basis zu schaffen, um ein verantwortliches und menschenwürdiges Leben zu führen. Dies schließt die Aufgabe ein, für jedes Kind und jeden Jugendlichen Wege zu finden, die ihnen spätere eine adäquate Existenzsicherung ermöglicht.
Bereits erzielte Erfolge
Seit seiner Gründung hat das CCD bereits eine Vielzahl von Erfolgen mit seinen unterschiedlichsten Programmen und Projekten erzielen können und damit nachhaltig das Leben der benachteiligten und unterdrückten Kinder und Jugendlichen verbessert. Vielen Kindern und Jugendlichen wird z.B. eine entsprechende Schulausbildung ermöglicht; ältere Jugendliche konnten sich mit Unterstützung des CCD’s in einem von ihnen gewählten Beruf selbständig machen und damit die Grundlage für ihre Zukunft legen. Darüber hinaus wurde ein neues Heim errichtet, in dem bis zu 80 Kinder in ihrer ganzheitlichen Entwicklung gefördert und begleitet werden. Sie erhalten zusammen mit anderen Straßenkindern im Zentrum unter anderem medizinische Versorgung, Bekleidung und eine angemessene Ausbildung in Form von Hausaufgabenhilfe und Nachhilfeangebote. Oberste Zielsetzung des Zentrums bei allen dort untergebrachten Kindern und Jugendlichen, die akut aus dem Kinderhandel oder anderen bedrohlichen Notsituationen befreit wurden, ist jedoch immer der Reintegration in die eigene Familie oder bei Pflegeeltern.
Die treibenden Kräfte im CCD: Der Leiter Fred Amenga-Etego (li) und Joe Ayembilla, der Verantwortliche Direktor für das Sozialwerk der Diözese Bolgatanga.